Eine Danksagung von Monica und Philipp Gießler

Liebe Familie.

Wir alle haben uns heute hier als Krissys Familie versammelt um DANKE zu sagen.
Krissy, Danke für deine Liebe, deinen Mut, deine Hoffnung und die daraus
entstehende Kraft. Schaut euch um, soviel Liebe hat Krissy gegeben. Soviele
Menschen sind heute hier.

Krissy

eine Tochter

Schwester

Enkelin

Cousine

Schwägerin

Tante

Freundin

UNSER VORBILD!

Krissy hat in so jungen Jahren schon verstanden was ihr Sinn des Lebens ist.

Sie hatte eine Aufgabe und diese hat sie mit den 3 wichtigsten Lebensbotschaften
für uns verpackt.
Ich hatte das große Glück Krissy vor 12 Jahren kennenzulernen und bin so
dankbar Teil ihrer Familie zu sein. Damals war sie 11 Jahre alt. Mir begegnete ein so
glückliches, herzliches und positives Kind. Ich finde Krissy hat eine unfassbare
Ausstrahlung. Eine Wärme die einem Halt gibt und ein Lachen das sofort ansteckt.

Worauf kommt es im Leben an und worauf können wir auch gut verzichten?
Zeit spielt bei Krissy einfach eine wichtige Rolle. Sie hat keine Zeit dem Geld
hinterherzujagen, keine Zeit etwas zu tun, nur weil es sich gehört, keine Zeit sich
zurückzuziehen um Angst und Sorgen zu viel Raum in ihrem Leben zu schenken und
vor allem hatte sie keine Zeit permanent Ordnung zu halten. Aufräumen gehörte
nicht zu ihren Lieblingstätigkeiten, ausserdem schmecken abgelaufene
Schaumküsse, unterm Bett gelagert, die so richtig ziehig sind, viel besser. Sie hatte
Wichtigeres zu tun. Sie war einfach damit beschäftigt, aus der Reihe zu tanzen!

(LACHEN)
Ihre positive Einstellung zum Leben, geben Ihr Hoffnung. Sie lacht, sie ist
dabei, sie nimmt am Leben teil. Sie feiert und genießt all die schönen
Familienereignisse. Wenn es dann doch mal einen schwierigen Tag gab, was einfach
auch menschlich ist, kitzeln spätestens unsere beiden Kleinen aus der Familie,
wieder das Lachen aus ihr heraus. Sie liebt Kinder und mit Ihnen gemeinsam
verrückt zu sein, schenken ihr mit das grösste Lachen.

(LIEBE)
Alles was grau ist wird bunt gemacht. Liebe das Leben und nimm dir die Zeit
für die Dinge, die dich glücklich machen. Eine große Form von Liebe ist die
Selbstliebe. Es verändert sich so viel bei Krissy, als erstes ihr gewohntes
Erscheinungsbild und dann noch die körperlichen Einschränkungen. Sie zieht sich
kurz zurück, fühlt sich erst einmal nicht so wohl. Sie erkennt aber recht schnell, das
das nicht lebenswert ist. Sie teilt ihre Gefühle, sie nimmt sich ihrer neuen Situation
an und steht auf. Sie liebt sich und teilt ihre Liebe zu Anderen. Liebe und Glück
verdoppeln sich, wenn man es teilt.

(KÄMPFEN)
„Jetzt beginnt der Kampf, den ich sicher nicht aufgeben werde“, schreibt Sie.
Hoffnung und Mut begleiten sie und schenken ihr die nötige Kraft. Die Kraft, und
das fasziniert mich unglaublich an Krissy, für ihr Leben zu kämpfen. Ein NEIN
akzeptiert sie nicht. Geht nicht, gibts nicht. Sie findet ihren Weg und mit der
Unterstützung von vielen wunderbaren Menschen, läuft Krissy, sie hat keine
Schmerzen, tanzt wieder Ballett, schreibt in ihrem Blog, wir sehen sie im Fernsehen
und lesen über sie in der Zeitung.
Kämpft für eure Leidenschaften, kämpft für eure Träume und Wünsche. Alles ist
möglich, aufgeben gibt es in ihrer und unserer Welt nicht. Im Hier und Jetzt das
Leben genießen und das Beste daraus zu machen. So einfach und doch für so viele
Menschen so schwer umzusetzen.

Krissy hat die 3 wichtigsten Lebenseinstellungen in so kurzer Zeit verstanden
und zum Glück weitergegeben. Kurz gefasst: Lache, liebe und kämpfe.
Ein Geschenk für uns!

(Philipp’s Part)
Sie hat einen Blog über sich und ihre Situation geschrieben. Viele Blogeinträge
fangen mit sehr schlechten Diagnosen an. Wenn man sich die darauffolgenden
Sätze durchliest, sind diese häufig mit einer so positiven Energie gefüllt, dass Krissy
dem Leser keinen Grund gab, an einem positivem Ausgang zu zweifeln. Diese
Energie ist es, die jeden Leser sofort abgeholt hat. Ein Blog wie der von Krissy ist
einer der wirklich hilft, nicht nur ihr um die Dinge zu verarbeiten, sondern auch den
Lesern, Familie, Freunde und Bekannten, denn die sind es die nicht immer richtig
mit der Situation umgehen können. Sie brauchen alle Hilfe um zu verstehen, was
dies oder das bedeutet. Es gab so viele schlechte bzw. unterschiedliche Diagnosen,
dass jeder von uns mit Sicherheit nicht die Ruhe gehabt hätte. Ich habe den Blog
noch einmal gelesen und es gibt nicht ein negatives Wort über die Ärzte bzw.
Kliniken in denen sie war.

Das Negativste war der Arztaustausch beim legen eines
neuen Port-Zugangs. Selbst Frust und Enttäuschungen spielen in dem Blog keine
Rolle bzw. nur eine sehr kleine. Für sie war klar, sie schafft DAS.
Kalle sagte an dem Montag im Krankenhaus: „Sie hatte noch so viele Träume,
so viele Ziele.“ Er hatte recht, denn Krissy hat sich sehr viel mit dem beschäftigt,
was noch kommen soll. Ich denke das ihr genau dieser Blick nach vorne immer
wieder die Kraft gegeben hat noch mehr zu kämpfen. Es gab ihr ein unheimlich
positives Gefühl, obwohl sie mit Gewissen Situationen einfach auch ganz anders
umgehen musste als bisher.

Ich erinnere mich gut an den Skiurlaub Anfang des Jahres. Es war klar, dass sie
nicht Skifahren kann, dennoch war sie bei allem immer dabei und genoss die klare
kühle Luft der Berge ohne dabei Trübsal zu blasen. Sie meisterte auch diese
Herausforderung mit Bravur.
Bei all den Plänen die eine Frau mit 23 Jahren logischerweise hat, darf man
eines nicht vergessen. Aki sagte im Krankenhaus, „dass wir nicht vergessen dürfen,
was Krissy alles geschafft bzw. erreicht hat.“
Das stimmt, denn wir alle kennen das von uns selbst ja gut genug. Wir sind alle
immer auf der Jagd, hetzen von links nach rechts, von oben nach unten, immer in
Bewegung, dass hat zur Folge, das wir nie zur Ruhe kommen, weil wir nicht sehen,
was wir alles schon geschafft haben, sondern nur was wir noch nicht geschafft
haben. Denkt also gerne an die schönen Erinnerungen die ihr mit ihr gemeinsam
gemacht habt. Aus Erzählungen weiß ich, dass Krissy sich mehr Gedanken darum
gemacht hat wie wir mit ihrem Tod klarkommen würden als sie sich selbst mit dem
Tod beschäftigt hat. Am Sonntag bevor sie verstarb waren wir mit Yanneck, Aki und
Felix noch zu Besuch bei Krissy, Britta und Papa. Sie hatte keine guten Tag, wollte
aber unbedingt noch zu uns nach draußen kommen. Man konnte ihr ansehen, dass
es sie sehr viel Kraft gekostet hat. Monica und ich hatten sie noch nie in so einer
Verfassung gesehen. Sie wurde nach kurzer Zeit von Britta und Papa ganz behutsam
und langsam wieder ins Haus gebracht. Als Papa zurückkam, sagte er zu uns:

„Krissy hat mich rausgeschickt um euch zu sagen, alles ist gut sie ist gut drin

angekommen, wir brauchen uns keine Sorgen machen.“ Und genau das würde sie
auch heute zu uns sagen:

„Macht euch keine Sorgen, ich bin gut angekommen, schöne Grüße an alle
und genießt den Tag!“

Denn so war sie und so wird sie uns immer in Erinnerung bleiben.
Ich finde wir sollten alle einmal Danke sagen.

(Moni)
Jeder hat bestimmt etwas wofür er sich bei ihr bedanken möchte.
Jetzt habt ihr die Gelegenheit im Stillen oder auch laut Danke zusagen!

Für meinen Teil:
Krissy, Danke fürs gemeinsame Träumen, ich werde die
Gespräche mit dir über das Leben so sehr vermissen.

DANKE